Mantrailing

 
was ist das....
 
 
 

Wann kann ein Mantrailer-Team eingesetzt werden ?

Wenn eine Person seit Stunden oder Tagen vermißt wird, kann ein geschulter Mantrailerhund in der Wohnung des Vermißten bzw. an der Stelle, an der die Person zuletzt gesehen wurde, angesetzt werden. Angesetzt - Wie? Man braucht dazu zwingend den Geruch des Menschen. Es reicht ein Taschentuch, Wäsche, Schüsselbund - irgendwas.
ABER: Es darf keine weitere Person den Gegenstand berühren. Wenn doch, dann muß diese Person beim Start der Suche anwesend sein, damit der Hund diese von Beginn an ausschliessen kann. Der Hund sucht dann nach einer Person, deren Geruch zwar am Geruchsgegenstand haftet, aber nicht anwesend ist (sonst müßte er ja nicht suchen). Der Hund sucht nicht optisch, wie es ein Mensch tut, wenn er ein Foto sieht, der Hund sucht mit der Nase! Daher muß der eindeutige Individual-Geruch für den Hund auszumachen sein, damit er erfolgreich suchen kann.


 

 

....suchst du noch, oder trailst Du schon ?

 

 

 

Was ist Mantrailing?

 

Der Begriff Mantrailing kommt aus dem Englischen und bedeutet die Verfolgung einer menschlichen Duftspur. Der Hund orientiert sich beim Mantrailing am Individualgeruch der zu suchenden Person. Und das auf jedem Untergrund: Wald, Wiese, aber auch Asphalt.

Zu Beginn erhält der Hund einen Geruchsgegenstand der zu suchenden Person. Das kann ein Kleidungsstück, ein Alltagsgegenstand oder eben auch nur ein Türgriff sein.

Doch nicht der Hund alleine macht seine Arbeit, auch der Hundeführer hat ausreichend zu tun. Er muss seinen Hund „lesen“ können. Also die Signale, welche der Hund während der Suche zeigt – feinste Änderungen in der Körperhaltung, Rute, Bewegungen des Kopfes – sehen, deuten und entsprechend reagieren.

Eine geübte Hundenase kann einen Trail nach Tagen noch verfolgen!

 

 

Klare Aussagen treffen

Dem Hund muss man beibringen, dass er nur arbeiten darf, solange es Geruch gibt. Ohne Geruch wird auch nicht gearbeitet. Gerade für Hunde, die im Real-Einsatz bei der Suche nach Vermissten eingesetzt werden, ist dies immens wichtig! Mantrailer werden dort angesetzt, wo die gesuchte Person zuletzt gesehen wurde oder ihr letzter bekannter Aufenthaltsort war.

Im Falle einer solchen Sichtung sind zwei Dinge notwendig: Ein ausgebildeter Hund und ein guter Hundeführer.

Es ist erforderlich, dass der Hund ganz klar zeigt, dass er keine Spur aufnehmen kann, weil es keine Spur gibt. Ist nämlich der Augenzeugenbericht fehlerhaft und der Hundeführer erkennt nicht, dass der Hund anzeigt, dass es keine Spur gibt, laufen Hund sowie Hundeführer und sonstige Einsatzkräfte in die falsche Richtung. Und das oft viele Kilometer. Abgesehen von den Erwartungshaltungen, die geweckt werden bei Helfern und Angehörigen, geht viel kostbare Zeit verloren.

Die Mantrailing Märchenstunde

Der älteste belegte ausgearbeitete Trail ist 16 Tage alt. Wenn man allerdings von Mantrailing-Teams hört, die 4 Jahre alte Spuren ausarbeiten, so gehört dies ins Reich der Fabeln und Märchen. Selbst der geübteste Hund wird hier keine Spur mehr finden.

Auch Geschichten von Car Trails halten sich hartnäckig. Es wird von Hunden berichtet, die die Spur einer Person aufnehmen können, die mit dem Auto weggefahren ist. Die überwiegende Mehrheit der Mantrailer Profis hält es für unmöglich, dass ein Hund eine Duftspur verfolgen kann, die von einem Menschen in einem Auto hinterlassen wird. Eine eingeschaltete Umluftanlage würde viel zu wenige Geruchsstoffe nach außen dringen lassen, um von einem Hund tatsächlich verfolgt werden zu können.

Hunde laufen Trails niemals rückwärts, wie uns RTL glauben machen wollte. Eines der Dinge, die wir dem Hund nicht beibringen müssen ist, dass sie Trails vorwärts laufen. Einen Hasen würden sie auch niemals in die verkehrte Richtung verfolgen. Und genauso wenig können wir dem Hund beibringen, dass er doch rückwärts laufen soll.

Nasenauslastung für jeden Hund

Mantrailing ist praktisch eine perfekte Auslastung für jeden Hund. Aber auch eine gute Therapieform für ängstliche Hunde, da das Selbstbewusstsein gehoben wird.

Die wohl bekannteste Rasse am Trail ist der Bloodhound. Trailen kann man aber mit jeder Rasse und jedem Mischling!

Die Größe des Hundes ist für das Trailen nicht wichtig. Somit kann man Mantrailing mit jedem Hund machen, der Spaß an dieser Beschäftigung hat.

Geschichte des Trailens

Mantrailing ist heute in vieler Hundehalter Munde und erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Man hat das Gefühl, als wäre eine gänzlich neue Auslastung für den vierbeinigen Freund gefunden worden. Und doch hat Mantrailing alte Wurzeln. Bereits die Römer bedienten sich ihrer Hunde um entflohene Sklaven wiederzufinden. Kultiviert wurde Mantrailing dann von den Amerikanern, wo die „Aussagen“ von Mantrailing-Hunden in manchen Bundesstaaten als Beweis vor Gericht anerkannt werden.

In Europa haben Mantrailer ihren Einzug bei Diensthundeführer der Polizei und bei Rettungshundeorganisationen gehalten. Die deutsche und österreichische Polizei verwendet ihre Mantrailer für Rekonstruktionen von Straftaten oder bei Suche nach Personen.

Ausbildung der Hundenase für Mantrailing

Für Mantrailing gibt es kein zu früh und kein zu spät. Ein 9 Wochen alter Welpe lernt von Beginn an mit Freude seine Nase einzusetzen. Auch ein 12jähriger Seniorhund kann noch Spaß an der Nasenarbeit finden. Überlegt man sich allerdings mit seinem Hund Real-Einsätze nach vermissten Personen zu bestreiten, so sollte man so früh wie möglich damit beginnen. Um seinen Hund im Einsatz zu führen, braucht man nämlich sehr viel Training und noch viel mehr Zeit. Bis der Hund soweit ist, sich im Ernstfall zu beweisen, dauert es ca. 2 Jahre.

Mantrailing boomt, ist aber offiziell nicht anerkannt. Leider kann sich heutzutage jeder als “Hundetrainer” bezeichnen, deswegen bedeutet die Ausbildung der jeweiligen Kursleiter nicht unbedingt, dass diese auch die nötige Kompetenz mitbringen.

Das Beste ist, sich den gewählten Trainer in einer Schnupperstunde anzusehen und nach Referenzen, besuchten Seminaren oder Ausbildungen zu fragen. Schaue dir auch den Hund des Trainers und die von ihm ausgebildeten Hunde am Trail an.

Für das Mantrailing Training benötigt man relativ wenig. Ein gut passendes Geschirr, eine 5 Meter Leine und feuchte Leckerchen, die der Hund wirklich gerne mag. Ausgestattet mit viel Spaß und Motivation wird man dann mit einem scheinbar wild an der Leine ziehenden Hund durch die Gegend laufen und sich freuen, wenn der Hund das tut, was er am besten kann: seine Nase zur Spurensuche nutzen. Ganz nach dem Motto “Ich rieche was, was Du nicht siehst”

 

 
 
 

 

 

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am:  06. Februar 2024 um: 12:41 Uhr